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Ennstal-Classic 2022: Die Glocknerrunde ist voll im Gange

Nach zwei Tagen voller Oldtimer-Folklore in und um Gröbming, bestehend aus Check In der Teilnehmer, Rallye-Check der Fahrzeuge, letzten Tripmaster-Kalibrierungen und engagierten Sonderprüfungs-Generalproben, lief die 30. Ausgabe der legendären Oldtimer-Rallye im Herzen Mitteleuropas traditionell mit dem Welcome Evening im Imlauer Hotel Schloß Pichlarn vom Stapel. 259 Teams, davon 25 in der neu aufgelegten „Racecar Trophy“ präsentierten sich und ihr Wettkampf-Material im edlen Gala-Rahmen, bevor die Rallye wie jedes Jahr ihren Claim „Autofahren im letzten Paradies“ aufs Neue untermauert und am Donnerstag ab 9 Uhr zur Großglockner-Runde aufbricht.

Im noblen Vorhof des Schloßes häuften sich sozusagen die Jubiläen: Die 30. Ausgabe der Ennstal-Classic trifft auf das 50-Jahr-Jubiläum des Hotelbetriebs im edlen Schloß, wo seit 1972 Gastfreundschaft auf höchstem Niveau in einer der schönsten Landschaften Österreichs zelebriert wird.

Ines Wohlmuther-Maier, General Managerin des Hauses, streicht heraus, wie oft das Hotel, das großen Fokus auf den Golfsport legt, auch abseits der Oldtimer-Saison mit der Ennstal-Classic in Verbindung gebracht wird. Die Tradition des Eröffnungsabends ist in diesem Rahmen liebgewonnene Tradition, oder, wie es Hotel-Eigentümer Georg Imlauer ausdrückt: „Die Ennstal-Classic ist eine der größten und qualitativ besten Oldtimer-Veranstaltungen Österreichs, gemessen an der Exklusivität der Fahrzeuge und der Auswahl der Piloten. So passt sie perfekt in den Rahmen unseres Hauses und auch in den Reigen der Jubiläums-Veranstaltungen, die bei uns heuer über die Bühne gehen.“

Tourismusverband Dachstein Schladming Geschäftführer Mag (FH) Mathias Schattleitner, Michael Glöckner, Direktorin Ines Wohlmuther-Maier, Birgit Glöckner-Steiner, Julia Winter, Georg Imlauer (© Peter Meierhofer)

Zu Gast im idyllischen Schloßhof bei bestem Sommerwetter waren neben prominenten Rallye-Teilnehmern wie Wolfgang Porsche und Rudi Roubinek, den Renncracks Jo Ramirez oder Arturo Merzario auch Freunde des Hauses wie Ex-Schistar und TV-Entertainer Hans Knaus, der auch bereits drei Mal an der Ennstal-Classic teilgenommen hat. „Dreimal war ich dabei, drei Mal war ich völlig verblüfft, wie sehr man sich da anstrengen muss, um vorne dabei sein zu können.“ Als ehemaligem Profi-Sportler fiel es Knaus schwer, eine Top-Platzierung a Priori auszuschließen, „ich mußte mir aber eingestehen: Mir fehlt die Erfahrung.“ Ganslhaut zieht es dem Schladminger Original auf, wenn er an den Sound und das Feeling denkt, das etwa bei der Sonderprüfung am Flugplatz Niederöblarn aufkommt: „Das ist echtes Racing, da geht was ab, das geht mir durch Mark und Bein.“

Barbara und Hans Knauss mit „Wings for Live“ Mastermind Anita Gerhardter

Immer wieder kam unter Fans der Veranstaltung die Frage auf, wann die legendäre Racecar-Wertung ihre Wiederauferstehung feiert – heuer, zum 30. Jubiläum ist es so weit. Reinrassige Rennfahrzeuge, insgesamt 35 Teams, matchen sich neben dem Rennen auf dem Flugplatz Niederöblarn auch auf dem weitläufigen Areal des „ÖAMTC Driving Experience Center Gut Brandlhof | Saalfelden“ (Programmdetails finden sich hier).

Ob die Ennstal-Classic anno 2022 eine Art Zeitkapsel inmitten einer modernen Gesellschaft darstellt? „Eher das Gegenteil ist der Fall“ meint Porsche-Markenleiter Helmut Eggert. „Wenn man hier mit diesen wunderbaren, alten Autos durch die Ortschaften fährt, wird man mit viel Wärme, Begeisterung und Liebe empfangen. Ich glaube, dass die Begeisterung für das Thema Automobil mit all der Heritage und Historie, die durch Veranstaltungen wie die Ennstal-Classic wunderbar aufgeladen wird, nach wie vor da ist.“

Helmut Zwickl im Gespräch mit Wolfgang Porsche (© Peter Meierhofer)

Dass ein Renncrack wie der 79jährige Arturo Merzario (der legendäre wie einzigartig kauzige Rennfahrer mit dem charakteristischen Cowboyhut fuhr von 1972 bis 1979 in der Formel 1 unter anderem auch für Ferrari und erlangte durch die kühne Rettung Niki Laudas bei dessen Nürburgring-Unfall Weltruhm, als er ohne Rücksicht auf Verluste mitten in die Flammen stieg und Laudas Gurtschloß öffnete) sich von diversen, aktuellen gesellschaftlichen Strömungen befremdet zeigt, kommt wenig überraschend. Aber auch Rudi Roubinek, seit vielen Jahren Stammgast im Ennstal und zum insgesamt neunten Mal dabei, findet klare Worte: „Leider sind wir hier mit unserer Leidenschaft wirklich in einer Blase unterwegs, wir führen quasi einen Abwehrkampf, wenn wir diese rollenden Kulturgüter sozusagen am Rollen halten wollen. Aber dafür lohnt es sich zu kämpfen!“  

Arturo Merzario mit Rudi Roubinek und Franz Steinbacher

Seit 9 Uhr ist das Rennen nun heute Donnerstag schon im Gange, unter großer Publikumsbegeisterung und -anteilnahme. Am Abend wird der Zieleinlauf in Schladming erwartet, die ersten Autos sollten ab 19 Uhr eintreffen:

Das Programm vom Donnerstag, 21. Juli