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Mit ausgeklügeltem Hygiene-Konzept und fein durchmischtem Starterfeld läuft heute Donnerstag, den 22. Juli 2021 um 9 Uhr die 28. Ausgabe der Ennstal-Classic an der Startrampe in Gröbming vom Stapel.

Die 28. Ennstal Classic sollte eigentlich die 29. sein. Und wir alle wissen, warum sie es nicht ist. Auch der diesjährige Event war keineswegs in Stein gemeißelt: „Es ist ein Wunder, dass diese Ennstal-Classic stattfindet“ gibt Helmut Zwickl, Erfinder und Co-Veranstalter des renommierten Klassik-Motorsport-Event mit emotionaler Stimme beim traditionellen Eröffnungsabend auf Schloß Pichlarn zu Protokoll. Auch sein Partner Michael Glöckner berichtet, was die Vorbereitungen betrifft, von einem Blindflug über weite Strecken: „Es waren Entscheidungen zu einem Zeitpunkt zu treffen, an dem man noch gar nicht wußte, ob eine derartige Veranstaltung im Sommer 2021 überhaupt möglich sein wird.“ Nun sind Teilnehmer aus 15 Nationen am Start, die Freunde und Weggefährten aus Großbritannien konnten ob der aktuellen Einreisebestimmungen leider nicht dabei sein. „Alle, die komplizierte Anreisen über alle Grenzen in Kauf genommen haben, heißen wir besonders herzlich willkommen“, so Michael Glöckner weiter.  

Auch das wirtschaftliche Umfeld bedingte einen Drahtseilakt, wie Helmut Zwickl darlegt: „Corona hat alle betroffen, die Gemeinden, die Sponsoren, die Autofirmen. Umso mehr sind wir erfreut, dass Porsche der Ennstal-Classic als Partner Nummer 1 die Treue hält.“  

Für Achim Stejskal, Leiter Porsche Museum und Historische Öffentlichkeitsarbeit ist das Ehrensache: „Die Ennstal-Classic ist unser motorsportliches Wohnzimmer.“  



Und so rollt das Stuttgarter Traditionshaus auch heuer wieder ihr Familiensilber aus den ehrwürdigen Hallen, bestückt mit prominenten Piloten. Mark Webber ist da, VW-Motorsport-Chef Fritz Enzinger auch. Tatort-Kommissar Richy Müller wird ebenso einen historischen Porsche pilotieren wie Porsche Österreich Markenleiter Helmut Eggert, mit Hans Peter Schützinger, Sprecher der Geschäftsleitung Porsche Holding, als Navigator.  

Im festlichen Rahmen gab der Galaabend im „Imlauer Hotel Schloss Pichlarn“ im Beisein des neuen Hausherren Georg Imlauer sowie der Landesrätin MMaga Barbara Eibinger-Miedl den Startschuß für eine Veranstaltung, die dank enger Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden unter Einhaltung aller Sicherheitsmaßnahmen gut und sicher stattfinden kann. Die 3G-Regel wird strikt eingehalten und auch kontrolliert, 90 Prozent des Starterfeldes ist bereits geimpft, zudem wurde eine eigene Testraße für die Ennstal-Classic eingerichtet, deren Nutzung ebenso lückenlos überprüft wird.  

Und die Freude aufs Autofahren im letzten Paradies ist unter den Oldtimer-Enthusiasten, die dem Motto gerecht von Klassikern der 40ties dargebracht von den einzigartigen MOVIDA-Sisters, ungebrochen groß. Peter Kraus etwa ist Stammgast, nimmt heuer in einem AC Ace Bristol von 1957 teil. Als einer der wenigen im Starterfeld, hatte er schon als das Auto gebaut wurde einen Führerschein, mit verträumter Erinnerung an die guten alten Zeiten: „Damals hatte ich einen MG TF und nach einer durchfeierten Nacht fuhr ich mit einer sehr hübschen Frau durch den Englischen Garten in München, einfach weil der Weg kürzer war. Natürlich hat mich die Polizei geschnappt. Und wisst Ihr, was die gesagt haben? ‚Herr Kraus, Sie haben sich sicher verfahren. Also fahren’s uns nach – und dann bitte fahren’s nach Haus’ … ob ich mich sowas heute trauen würde? Ich bin doch nicht wahnsinnig …“

Diesbezügliche Disziplin fordert auch Michael Glöckner von den Teilnehmern ein, nicht ohne die konstruktive Zusammenarbeit mit den Behörden unter immer strengeren Auflagen zu loben, denn: „Die Ennstal-Classic ist kein Straßenrennen. Wir bitten alle Teilnehmer, das zu beherzigen.“

Schließlich soll diese Veranstaltung als Fest des Hochlebens wunderbarer Automobile aus historischer Tradition weiter gedeihen, wovon Landesräten Eibinger-Miedl ebenso gerne ausgeht, wie davon, dass das Automobil nach wie vor eine Zukunft hat: „Die Branche ist im Umbruch, Technik ändert sich, wir werden künftig emissionsfreie Autos fahren, da wird vor allem in der Steiermark sehr viel in die Zukunft geschaut. Aber all das bedeutet nicht, dass man die Vergangenheit verteufeln muss. Klassikveranstaltungen und diese Autos mit ihrer großartigen Geschichte üben eine große Faszination aus, auf alle Leute, auch auf mich.“



Pünktlich um 9h Ortszeit rollte also plangemäß der Wagen mit der Startnummer 1 – ein American La France Baujahr 1918 mit dem Team Richard Greder / Elke Teder von der Startrampe in Gröbming und ließ damit die Ennstal Classic 2021 vom Stapel, die am ersten Tag den Sölkpass in Angriff nimmt, Bad Aussee und Bad Ischl ansteuert (ACHTUNG! ab hier wurde die Route geändert, da die Postalm nach den schweren Regenfällen der letzten Tage unpassierbar wurde) und nach einer Passierkontrolle in Schladming (Moderator: Andi Gröbl) zurück nach Gröbming führt.

23.07.2021, Admont, Steiermark, Österreich (Austria): 29. Ennstal-Classic, Marathon, Kletzenberg bei Weng. Im Bild Richard Gebert und Elke Treder (DE), American La France, Bj. 1918, 150 PS. (c) Ennstal-Classic / Martin Huber



Alle Fotos der Veranstaltung HIER