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Porsche feiert 50 Jahre 917!

Wir feiern 2019 den Porsche 917, ein Auto das in der Geschichte des Autorennsports einen Logenplatz einnimmt. Kaum ein anderes Rennauto erntete soviel Bewunderung und Ruhm wie der 917. Bei der Ennstal-Classic 2019 wird er zu sehen und zu hören sein.  

Ein Heer von Journalisten schlug damals in Genf unruhige Wellen. Die Atmosphäre auf dem Genfer Automobil-Salon spitzte sich auf eine Denkmalenthüllung zu. Nur: Denkmäler sind steinerne Würdigungen um Verdienste, was damals am 12.Mäz 1969 enthüllt wurde, musste sich erst verdient machen: Porsches «weißer Riese». Riese deshalb, weil er mit 4.5 Liter Hubraum und 580 PS alle anderen Porsche überragte. Für Porsche war der 917 gewissermaßen ein «Mondschuss»: für die Sportwagen-Homologation mussten 25 Exemplare vorgezeigt werden, der Verkaufspreis von 140.000 DM war allein vom Materialaufwand mit 220.000 DM pro Auto ein Defizitgeschäft.

Die Entwicklung bis zum ersten Sieg zählte zu den größten Abenteuern des Autorennsports. Zunächst wurde der Porsche 917 auf Grund von aerodynamischen Problemen von den Fahrern als «unfahrbar» eingestuft. Aber am Österreichring schenkten Jo Siffert/Kurt Ahrens dem 917 den ersten Sieg  in einem Langstreckenrennen.

1970 wurde das angepeilte Ziel erreicht: Porsche gewann mit Hans Herrmann/Dick Attwood die 24 Stunden von Le Mans. Die Zusammenarbeit mit dem John Wyer-Team führte zu einer Langheck- und Kurzheck Version, mit der die aerodynamischen Probleme endlich gelöst wurden.

1971 wiederholten Helmut Marko/van Lennep diesen Le Mans Sieg mit einem  4.9 Liter, 600 PS starken 917 der einen Magnesium-Rahmen hatte. Der Siegerschnitt von 222 km/h war ein neuer Streckenrekord. Die Langheckversion lief in Le Mans fast 400 km/h Spitze!

Als Ende 1971 die 5 Liter-Autos für die Marken-WM der Sportwagen verboten wurden, hat man den 917 in der amerikanischen Can-Am Serie eingesetzt, die 1972 von George Follmer auf einem 917/10TC gewonnen wurde.
1973 hieß der Can-Am Sieger Mark Donohue im stärksten aller 917: der 845 kg schwere 5.4 Liter leistete 1100 PS und die 11,3 Sekunden auf Tempo 300 waren ein unfassbarer Wert.

Helmut Zwickl
Helmut Zwickl

Kolumne Zündkerzen Helmut Zwickl berichtete von über 560 Formel 1 Grand Prix. Er fuhr mit Jochen Rindt nach Monaco, mit Fangio um den Nürburgring und flog mit Niki Lauda im Privat-Jet nach Longbeach. Er schrieb 16 Bücher über Motorsport und gründete 1993 zusammen mit Michael Glöckner die Ennstal-Classic.

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